Antiquariat Jürgen Dinter

Spinoza - Jacobi, F. H.

Ueber die Lehre des Spinoza … — Breslau 1789

450 €

Ueber die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelssohn. Neue vermehrte Auflage.  — Breslau, Löwe, 1789

Erste Ausgabe des gegenüber der Ausgabe 1785 auf den doppelten Umfang erweiterten Textes.

8vo. li, 440 S. Gest Porträt Spinozas als Fronstispiez, Porträt Lessings u. Mendelssohns auf dem Titelbl., Porträt Jacobis auf dem letzten Blatt. Die Kupfer auf starkem Papier gedruckt. Zeitgenöss. Pappband, gering berieben. Gutes Exemplar.
Was ist neu gegenüber der Ausgabe 1785?
1.) Sämtliche Porträts
2.) Edel sei der Mensch … ist weggefallen.
3.) Neu ist die 43seitige Vorrede mit der Abhandlung Ueber die Freyheit des Menschen auf den Seiten XXVI-XLVIII.
4.) Neu sind zahlreiche, teils umfangreiche Fußnoten.
5.) Die in der Ausgabe 1785 nur auszugsweise zitierten Briefe von Lessing, Mendelssohn e. a. werden hier „diplomatisch“ (S. XLIX) wiedergegeben.
6.) Sämtliche Beylagen (S. 259-440) sind neu:
Die erste Beilage ist ein Auszug aus Giordano Brunos Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen. Es handelt sich hierbei um die erste Übersetzung dieses Textes ins Deutsche.
Bei der zweiten Beilage Diokles an Diothime über den Atheismus handelt es sich um eine ausführliche Abhandlung von Hemsterhuis in Form eines Briefes an Fürstin von Gallitzin: „So entstand das vortrefliche, die ganze Geschichte der Philosophie umfassende, mit wenigen großen Zügen hingeworfene Gemälde … “ (S. XIII), schreibt Jacobi dazu.
Die dritte Beilage geht auf eine Bemerkung Hamanns zu einer Stelle in der ersten Ausgabe ein, die vierte und fünfte setzt sich mit Herders Gott auseinander. In der sechsten vergleicht Jacobi Leibniz und Spinoza, die siebte ist der Versuch einer geschichtsphilosophischen Deutung des Spinozismus, die achte und letzte geht auf Garve ein.
Das Titelblatt zu den Beylagen stellt eine Pendeluhr dar, darunter ein auf Vergils Georgica zurückgehendes Zitat aus den Versuchen über den menschlichen Verstand von Leibniz: Solem dicere falsum audet. (S. 296 der Ausgabe 1778)